Streichtrio Coen-Penazzi-Studer: Er-Innern
Massimo Coen (vl)
Bernardino Penazzi (vc)
Daniel Studer (b)
recorded, mixed and mastered at "Coltempo Studio", Rome, 1994
sound engineer: Piero Schiavoni
cover art: Ernst Studer
label: StuCD 01, 1995
music:
AUTO-MAT 1:09
VERTANZT 2:35
FORT-SCHREITEN (excerpt) on bandcamp
order:
bandcamp
cd reviews:
"Le Streichtrio propose une formule où l'individualité est primordiale, nécessaire parce que la composition exige une indépendance forcenée pouvant amener à une discordance audible, pour, paradoxalement, créer le trio. Et l'alchimie marche. La fusion du classique et du moderne donne naissance à une troisième voie, apparantée à la musique contemporaine par des aspects non-matérialisés et à une musique hybride, plus ou moins sérieuse selon l'humeur, mais perfectionniste sans être pontilliste. Ce disque mérite largement l'attention d'auditeurs avides d'originalité."
Philippe Renaud, Improjazz, 1996
Ensembles wie Arcado wiesen seit dem Ende der Achtziger den Weg: Längst ist Improvisation bei den Klassikern nicht mehr verpönt. Die Grenzen zwischen den Genres verschwimmen Zusehens, die klassische Musikausbildung gilt nicht mehr als Hemmschuh für Spontaneität, Interaktion oder Swing. Welche, die das verstanden haben und nutzen wollen, finden sich im Streichtrio Coen-Penazzi-Studer. Der etwas steife Name des Ensembles trügt ebenso wie die bemüht assoziativen Titel der (improvisierten) Stücke auf Erinnern. Mit dem Geiger Massimo Coen, dem Cellisten Bernadino Penazzi und dem Bassisten Daniel Studer, natürlich allesamt in der gängigen Klassik zu Hause, gleicht die Besetzung der des oben genannten Arcado String Trios. Und wie bei jenem haben auch im Streichtrio Cocn-Penazzi-Studer alle Mitspieler vielfältige Erfahrungen mit dem zeitgenössischen Jazz: Braxton, Lacy, Trovesi, Gaslini, Reijseger und so weiter. Damit ergibt sich in dem improvisierenden Spiel des Trios so etwas wie eine Synthese. Die klassische Herkunft in Bogenstrich und Phasierung nie verleugnend, entwickelt sich lineare, clusterförmige, auch dynamische Proportionen nutzende Improvisation, in kurze Dialoge und Triologe gefaßt, aber eben in den instrumentalen Klangfarben und Ausdrucksmöglichkeiten des klassischen Streichtrios. Seltsamerweise vermißt man eine humorige Komponente. Vielleicht ist das Konditionierung.
Jörg Meiticke, Jazzthetik, 1996